Die Entwicklung des Computers, wie wir ihn heute kennen, begann mit der Erfindung mechanischer Rechenmaschinen im 17. Jahrhundert. So baute beispielsweise Wilhelm Schickard 1623 die erste Vier-Spezies-Maschine, die alle vier Grundrechenarten durchführen konnte. Durch diese Erfindung wurde Schickard zum „Vater der Computerära“.
1673 baute auch Gottfried Wilhelm Leibniz eine Vierspezies-Rechenmaschine, für die er 1703 das binäre Zahlensystem (Dualsystem) erfand, das später die Grundlage für Digitalrechner wurde und auch heute noch benutzt wird.
Im 19. Jahrhundert wurden dann erstmals Computer gebaut, die andere Dinge konnten als nur Rechnen. So nutzte Joseph-Maria Jacquard im Jahr 1805 Lochkarten, um Webstühle zu steuern. Und 1890 wurde die US-Volkszählung ebenfalls mit einem Lochkartensystem durchgeführt.
Zweiter Weltkrieg
Im Jahr 1912 baute Torres y Quevedo den ersten Spielcomputer, eine rudimentäre Schachmaschine. 1937 bauten John Atanasoff und Clifford Berry einen der ersten elektronischen Digitalrechner, der lineare Gleichungssysteme lösen konnte. Im selben Jahr veröffentlichte Alan Turing einen Artikel über ein Definitionsmodell des Algorithmusbegriffs. Turing baute im Zweiten Weltkrieg die sogenannte Turing-Bombe, einen mechanischen Rechner, mit dem verschlüsselte Nachrichten versendet werden konnten.
Ebenfalls im Zweiten Weltkrieg (1941) baute Konrad Zuse eine programmgesteuerte binäre Rechenmaschine namens Zuse Z3, die heute als der erste funktionsfähige Computer der Geschichte betrachtet wird.
Nach dem Ende des Krieges wurde 1946 durch den Informationsaustausch zwischen Europa und den USA der sogenannte Electronical Numerical Integrator and Computer (ENIAC) entwickelt. Dieser war der erste vollelektronische digitale Universalrechner. Außerdem wurde 1946 der erste Transistor erfunden. Hierfür erhielten die Haupterfinder William B. Shockley, John Bardeen und Walter Brattain 1956 den Nobelpreis in Physik.
1949 veröffentlichte Edmund C. Berkeley den ersten digitalen, programmierbaren Computer, Simon, für den Heimgebrauch. Dieser wurde in Form von Bauplänen verkauft. In den 1950er-Jahren startete erstmals die Produktion kommerzieller Computer. So wurden unter anderem der DERA und der der UNIVAC I gebaut.
60er Jahre
1960 baute IBM den ersten Minicomputer, dieser war nur noch in etwa so groß wie ein Schrank und nicht mehr wie ein ganzer Raum. 1964 definierte IBM dann die erste Computerarchitektur S/360, die es Rechnern verschiedener Leistungsklassen ermöglichte, denselben Code auszuführen.
Im Jahr 1965 brachte die Firma Olivetti dann den ersten frei programmierbaren Tischrechner der Welt, Programma 101, heraus. Dieser kostete 3.200 Dollar, was heute in etwa 25.000 Dollar entspricht.
70er bis 90er Jahre
Mit der Erfindung des serienmäßig produzierbaren Mikroprozessors in den 1970ern wurden Computer immer leistungsfähiger und kleiner. So war 1975 Maestro I die weltweit meistinstallierte Software mit 22.000 Installationen. Ein Jahr später stellte Apple Computer den Apple I, den weltweit ersten „Personal Computer“ vor.
Die 1980er machte Heimcomputer wie den Commodore VC20 und die Atari XL/XE-Reihe groß, die anfangs 8-Bit-Mikroprozessoren und 64 KiB Arbeitsspeicher hatten. Später gab es sogar Modelle mit 16- oder 32-Bit Prozessoren. 1983 kam dann der erste Bürocomputer mit Maus auf den Markt, der Apple Lisa. Durch die vermehrte Benutzung von Computern in Firmen wurde nun auch die Datenfernübertragung häufiger genutzt, was auch Privatpersonen dazu verleitete, sich durch Computer zu vernetzen. So entstanden Mitte der 80er Mailboxnetze zur Kommunikation und Datenübertragung.
In den 1990er-Jahren entstand daraufhin das Internet, was die Vernetzung noch einfacher machte.